Holistische Gesundheit: Wie leben wir ein ganzheitlich gesundes Leben?

Wer sich für Gesundheit und Wellness interessiert, hat bestimmt schon mal den Begriff Holistic Health (deutsch: Holistische Gesundheit) angetroffen. Doch was ist “ganzheitliche Gesundheit” eigentlich und wie integrieren wir sie in unseren Lifestyle? Handelt es sich hier nur um ein weiteres Modewort in einem Meer von Selbstoptimierungs-Trends, oder ist dieser ganzheitliche Ansatz die Lösung für die Prävention und Behandlung von Krankheiten?

In diesem Artikel besprechen wir alles rund ums Thema holistische Gesundheit und betrachten kritisch, ob der Ansatz hält, was er verspricht.

Was ist holistische Gesundheit?

Wie bereits angetönt, steckt hinter dem Begriff holistische Gesundheit nichts anderes als das Konzept der ganzheitlichen Gesundheit. “Holismus” (Ganzheitslehre), abstammend vom altgriechischen “holos” (ganz), bezeichnet die Annahme, dass ein System und seine Eigenschaften als Ganzes in ihrem Zusammenspiel analysiert werden müssen, nicht nur in ihren Einzelteilen.

In Bezug auf den Mensch bedeutet das, dass ein Individuum mit allen seinen Facetten und Gewohnheiten betrachtet werden muss, um die Gesundheit zu fördern oder Krankheiten zu behandeln. Es reicht nicht aus, sich um akute körperliche Beschwerden zu kümmern, um gesund zu werden oder zu bleiben. Emotionale, mentale und auch soziale Aspekte spielen eine ebenso wichtige Rolle in der Gesundheit. Im Gegensatz zur Schulmedizin, welche in erster Linie krankheitsspezifisch behandelt, geht es bei der holistischen Gesundheit darum, das Gleichgewicht dieser Aspekte wiederherzustellen und zu erhalten, um so ein gesundes und erfülltes Leben zu führen.

Die vier Grundpfeiler der holistischen Gesundheit

Die Kernbestandteile eines gesunden Lebens sind gemäss dem holistischen Ansatz ausreichend Bewegung, ausgewogene Ernährung, körperliche sowie geistige Erholung und qualitativ hochwertiger Schlaf.

Ausreichend Bewegung

Die Wichtigkeit von Bewegung ist uns wahrscheinlich allen bewusst. Leider wird sie oft vernachlässigt in unserem modernen Lebensstil, welcher geprägt ist von langen Arbeitszeiten im Büro und stundenlanger Bildschirmzeit in der Freizeit. Gemäss einer Statistik der Gesundheitsförderung Schweiz verursacht der Bewegungsmangel in der Schweiz jährlich mindestens 2900 vorzeitige Todesfälle, 2,1 Millionen Erkrankungen und direkte Behandlungskosten von 2,4 Milliarden Franken.

Die Vorteile von regelmässiger Bewegung sind extrem vielfältig. Sie sorgt beispielsweise für ein gestärktes Immunsystem und beugt Krankheiten wie Osteoporose, Adipositas, Diabetes oder Herzproblemen vor. Doch nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Gesundheit wird durch Bewegung und Sport extrem gefördert. Bewegung sorgt für die Ausschüttung von Endorphinen, welche die Stimmung verbessern und Stresshormone abbauen. Das Gehirn wird besser durchblutet, was zu einem besseren Denkvermögen und mehr Kreativität führt. Die Universität Zürich berichtet in einer Studie sogar, dass regelmässige Bewegung manchen psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Angststörungen oder Depressionen vorbeugen kann.

Ausgewogene Ernährung

Natürlich spielt auch unser Essverhalten eine entscheidende Rolle in unserer Gesundheit. Als Teil der ganzheitlichen Gesundheit wird gerne auch von einer holistischen, beziehungsweise ganzheitlichen Ernährung gesprochen.

Wie man an dieser Stelle wahrscheinlich erraten kann, handelt es sich bei der holistischen Ernährung nicht nur um Ernährungstipps wie “konsumiere mehr Ballaststoffe” oder “probier’s mal mit Intervallfasten”, noch wird hier von gesunder Ernährung gepredigt. Schliesslich kann “gesund” für jeden etwas anderes bedeuten - man denke an Allergien, Unverträglichkeiten, persönliche Vorlieben sowie Abneigungen. Es gibt daher keinen holistischen Ernährungsplan à la one size fits all. Vielmehr werden in einer holistischen Ernährungsberatung deine individuellen Lebensumstände besprochen. Die Empfehlungen und Ratschläge, die du bekommst, können sich demnach stark von denen einer anderen Person unterscheiden.

Das positive an diesem persönlichen Ernährungskonzept ist, dass es viel einfacher einzuhalten ist als typische Diäten mit Heisshungerattacken und Jo-Jo-Effekt. Schliesslich ist der Plan auf dich und deine Verträglichkeiten, Vorlieben und Abneigungen abgestimmt.

Erholsamer Schlaf

Ausreichend und erholsamer Schlaf ist essentiell für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Er ist nicht nur ein passiver Zustand der Ruhe, sondern ein aktiver Prozess, der eine Menge lebenswichtiger Funktionen unterstützt. Während wir schlafen, hat unser Körper die Gelegenheit, sich selbst zu regenerieren. Unsere Zellen reparieren sich, um Muskeln aufzubauen, Wunden zu heilen und das Immunsystem aufrechtzuerhalten. Ausserdem spielt Schlaf eine wichtige Rolle bei der Regulation von Stoffwechselprozessen - das heisst, er ist für ein gesundes Körpergewicht und einen stabilen Hormonhaushalt unabdingbar. Auch die kognitive Funktion und geistige Gesundheit werden von gutem Schlaf positiv beeinflusst: Während des Schlafes wird die Gedächtnisbildung unterstützt und neu erlerntes Wissen gefestigt. Nicht zuletzt ist Schlaf essenziell für die geistige Gesundheit: Genügend Schlaf mindert das Risiko für Depressionen und Angstzustände und hilft dabei, Stress abzubauen. Zudem wird dadurch die emotionale Widerstandsfähigkeit gestärkt.

Für eine gute Schlafhygiene raten Schlaf-Experten folgendes:

• Regelmässiger Schlafrhythmus:
  Versuche, jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen, auch am Wochenende. Dies hilft, deinen natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus zu stabilisieren.
• Angenehmes Schlafumfeld:
  Stelle sicher, dass dein Schlafzimmer ruhig, dunkel und kühl ist. Gemäss Wissenschaftlern liegt die optimale Schlaftemperatur für Erwachsene zwischen 15°C bis 18°C.
• Begrenzung von Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen:
  Vermeide elektronische Geräte wie Smartphones, Tablets und Fernseher mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen, da das blauweisse Licht dein Schlafmuster stören kann.
• Achte auf deine Ernährung und Flüssigkeitszufuhr:
  Vermeide schwere Mahlzeiten und Koffein am Abend, da sie deinen Schlaf stören können. Trinke auch nicht zu viel kurz vor dem Zubettgehen, um nächtliche Toilettengänge zu minimieren.

Richtige Entspannung

Eins vorweg: Mit Entspannung ist in der holistischen Gesundheit nicht ein gemütlicher Filmabend auf der Couch gemeint, auch wenn dies für viele von uns der Inbegriff von Erholung ist. Fernsehen und ähnlicher Zeitvertreib wird im holistischen Ansatz jedoch als Ablenkung gesehen - das Gehirn bleibt währenddessen immer noch beschäftigt. Mit Entspannung sind hier achtsame Techniken wie Yoga oder Meditationen gemeint, bei welchen man in sich hineinspüren und den Geist ruhen lassen kann.

Die unzähligen Vorteile von richtiger Entspannung sind auch in der Wissenschaft bekannt: Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (englisch: Mindfulness Based Stress Reduction, MBSR) bietet eine strukturierte Methode für einen besseren Umgang mit den Stressoren des Alltags und hilft, deren gesundheitliche Auswirkungen zu behandeln oder vorzubeugen. Im Vordergrund stehen Ansätze zum Stressabbau, zur Emotionsregulierung und zur Verbesserung der Konzentration. Forschung und klinische Erfahrung haben gezeigt, dass MBSR eine Vielzahl von stressbedingten Zuständen, einschliesslich Angststörungen und Panikattacken, Depressionen sowie chronischen Schmerzen wirksam behandeln kann. Auch bei häufigen Infektionskrankheiten, Hauterkrankungen, Schlafstörungen, Migräne sowie Erkrankungen des Magen-Darm Trakts soll MBSR Abhilfe schaffen.

Holistische Gesundheit vs. Selbstoptimierungszwang

Wir sind der Meinung, dass die holistische Gesundheit im grossen Ganzen ein sinnvolles Konzept ist. Schliesslich tragen diverse Faktoren zu unserer Gesundheit bei, und diese stehen in einer ständigen Wechselwirkung: Wenn man sich gesund ernährt, hat man mehr Energie für ein aktives Leben, wenn man sich genügend bewegt, geniesst man einen besseren Schlaf, wenn man sich mental und körperlich erholt, hat man mehr Kapazität für den Alltag und so fort.

Wir möchten an dieser Stelle aber auch davor warnen, dass der ganzheitliche Ansatz nicht zu einem Selbstoptimierungszwang werden soll. Es geht bei der holistischen Gesundheit schliesslich ums grosse Ganze und das Zusammenspiel wichtiger Faktoren, und nicht um die Perfektion und Kontrolle aller Einzelheiten in Bezug auf Gesundheit und Wellness. In erster Linie ist es nicht ungewöhnlich oder negativ, mehr aus sich selbst und seinem Leben herausholen zu wollen. Der aktuelle Trend der Selbstoptimierung hat jedoch auch eine Schattenseite: Schnell wird aus der anfänglichen Motivation ein grosser Druck. Die hohen Erwartungen, die man dabei an sich selbst stellt, können häufig gar nicht erfüllt werden. Als Folge treten Selbstzweifel, Versagensängste oder das Gefühl permanenter Erschöpfung auf. Verschiedene Forscher, die sich mit dem Thema auseinandergesetzt haben, zählen Essstörungen, Depressionen, Schlafstörungen und Burn-out zu den negativen Auswirkungen des Selbstoptimierungszwangs.

Unsere Empfehlung ist daher, holistische Gesundheit als Inspiration zu sehen, um die eigene Gesundheit als facettenreiches, individuelles System anzusehen und achtsam damit umzugehen. Akina’s Therapeutische Content Managerin, Annika Dunkel, betont die Wichtigkeit einer gesunden Balance:

"Auch wenn es enorm wichtig ist, auf unsere Gesundheit zu achten, indem wir unsere Ernährung, Körperzusammensetzung (zum Beispiel Anteil an Muskel- und Fettmasse) und andere Dinge wie Hautpflege im Blick behalten, besteht die Gefahr, dass dies zu einem übermässig grossen Teil unseres Lebens wird. Es ist entscheidend, ein Gleichgewicht zu finden - genug, aber nicht zu viel. In unserer Gesellschaft ist der Drang zur Selbstoptimierung allgegenwärtig und kann uns leicht beherrschen. Daher mein Tipp: Finde deine Balance zwischen einem gesunden Lebensstil und der Freude am Leben. Das ist der Schlüssel."

Holistic Health bei Akina?

Auch wenn das Bewusstsein besteht, dass Bewegung wichtig ist, kann es schwierig sein, nach einer Verletzung oder Krankheit wieder auf Kurs zu kommen. Man stellt sich vielleicht Fragen wie: Wie viel Bewegung braucht man zur Rehabilitation? Welche Übungen eignen sich, welche sind ein zusätzliches Verletzungsrisiko?

An dieser Stelle kommt Akina ins Spiel: Unsere Software Akina Cloud leitet dich über unsere interaktive, audiovisuelle Plattform beim therapeutischen Training zu Hause an. Durch sofortiges KI-Feedback weisst du, ob du die Übung richtig ausführst und worauf du dich beim Training besonders achten musst. Physiotherapeutinnen und -therapeuten haben die Möglichkeit, deine Fortschritte oder Defizite zu beurteilen und deinen Trainingsplan entsprechend anzupassen. Dies erlaubt Patienten und Therapeuten, im Dialog zu bleiben und die Physiotherapie - und somit den Weg zur Besserung - effizienter zu gestalten.

Den holistischen Ansatz haben wir bei Akina auch in unsere Software integriert. Die aktive Bewegungstherapie wird zusätzlich mit informativen Inhalten und Achtsamkeitsmeditationen abgerundet, um eine ganzheitliche und effektive Genesung zu fördern.