Schmerzen im unteren Rücken sind die Hauptursache für Arbeitsunfähigkeit weltweit. Gemäss dem Rückenreport der Schweizer Ärztezeitung leiden bis zu 67% der Schweizer Bevölkerung mehrmals pro Jahr an Rückenschmerzen.
In einem Versuch, den Rückenschmerzen ein Ende zu bereiten, setzen viele auf kostspielige, ineffektive und manchmal sogar schädliche Behandlungen. Die Bereitschaft für diese teils fragwürdigen Behandlungsmassnahmen basiert auf falschen Überzeugungen, die in der Allgemeinheit zum Thema Rückenschmerzen bestehen.
In diesem Artikel behandeln wir deshalb die 10 verbreitetsten Mythen über Rückenschmerzen, die weder wahr noch hilfreich für die Behandlung sind.
Mythos 1
Anhaltende Rückenschmerzen sind eine Krankheit mit schwerwiegenden, oft lebensbedrohlichen Folgen
Rückenschmerzen können zwar sehr belastend und einschränkend sein, sie sind aber behandelbar. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass aus ihnen eine lebensbedrohliche Erkrankung entsteht oder man durch sie dauerhaft behindert wird.
Mythos 2
Rückenschmerzen können sich im Alter nur verschlechtern
Es ist eine weitverbreitete Annahme, dass sich Rückenschmerzen im Laufe des Lebens nur verschlechtern können. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Nachweise, die dies belegen. Auch wenn die allgemeine körperliche Gesundheit und Regenerationsfähigkeit mit zunehmendem Alter abnimmt – evidenzbasierte Behandlungen gegen Rückenschmerzen helfen in jedem Alter.
Mythos 3
Länger anhaltende Rückenschmerzen sind immer auf Gewebeschäden zurückzuführen
Der Rücken ist stark – selbst wenn der Schmerz ursprünglich von einer Verletzung herstammt, heilt das betroffene Gewebe innerhalb von drei Monaten. Bleibt der Schmerz nach dieser Zeit bestehen, ist dies in der Regel auf andere Faktoren zurückzuführen. Zu diesen gehören beispielsweise Bewegungsmangel oder schlechte Schmerzbewältigungsstrategien. Tatsächliche Schäden am Gewebe sind die Ausnahme, nicht die Regel.
Mythos 4
Es werden immer Scans benötigt, um die Ursache von Rückenschmerzen zu ermitteln
Scans helfen dabei, Bandscheibenvorfälle, Verschleisserscheinungen und Fehlstellungen der Wirbelsäule einzusehen – diese Befunde sagen aber nur bei einem kleinen Teil der Patienten etwas über das aktuelle Schmerzempfinden, die Prognose und passende Behandlungsmethode aus. Die gleichen Befunde können nämlich auch bei Personen gemacht werden, die keine Rückenschmerzen haben. Scans beweisen also nicht, wie viel Schmerz man verspürt oder welche Ursache dafür verantwortlich ist.
Mythos 5
Verstärkte Schmerzen bei Bewegung sind ein Zeichen dafür, dass weiterer Schaden angerichtet wird und dass man diese Bewegung meiden soll
Es ist normal, dass die Wirbelsäule und die umliegende Muskulatur bei einer Schmerzepisode sensibel auf Berührung oder Bewegung reagieren. Diese Reaktion beschreibt allerdings nicht, wie kaputt der Rücken ist – sondern wie sensibel er ist. Gesundheitsfördernde Bewegung und schrittweise gesteigerte Übungen sind nicht nur sicher und gesund für die Wirbelsäule – sie gehören zu den effektivsten Behandlungsmethoden von Rückenschmerzen.
Mythos 6
Rückenschmerzen werden von schlechter Haltung im Sitzen, Stehen oder Heben hervorgerufen
Klar – Fehlhaltungen können Rückenschmerzen begünstigen. Eine “unsaubere” Haltung muss allerdings nicht zwingend zu Rückenschmerzen führen. Solange man im Alltag verschiedene Haltungen einnimmt und nicht lange Zeit in einer ungünstigen Haltung stagniert, sollte die Körperhaltung keine anhaltenden Rückenschmerzen hervorrufen. Es ist also okay, sich zwischendurch auch mal in einer schlechten Haltung zu entspannen.
Mythos 7
Eine schwache Rumpfmuskulatur ist die Ursache für Rückenschmerzen
Es ist zwar gut, die Rumpfmuskeln stark zu halten, es ist aber auch wichtig, sie zu entspannen, wenn sie nicht gebraucht werden. Eine schwache Rumpfmuskulatur ist nicht die Ursache für Rückenschmerzen – manche Menschen mit Schmerzen neigen sogar dazu, ihre Rumpfmuskeln als Schutzmechanismus zu stark anzuspannen. Das kann zu zusätzlichen Verspannungen im Rückenbereich führen.
Mythos 8
Wiederholte Belastungen der Wirbelsäule führen zu Verschleiss und Gewebeschäden
Gewichtstraining macht die Muskeln stärker – dasselbe gilt auch für die Wirbelsäule. Die Bewegung und Belastung der Wirbelsäule ist ungefährlich und stärkt die strukturelle Widerstandsfähigkeit, wenn sie richtig ausgeführt, schrittweise gesteigert und regelmässig ausgeführt wird.
Mythos 9
Schmerzschübe sind Zeichen, das aktiv Gewebeschäden entstehen – das erfordert Ruhe
Schubartige Schmerzen sind belastend und vielleicht auch etwas angsteinflössend, sie bedeuten aber in der Regel nicht, dass gerade Schäden an der Wirbelsäule entstehen. Schmerzschübe hängen viel eher mit Veränderungen in der körperlichen Aktivität, dem Stresslevel und der allgemeinen Stimmung zusammen als mit strukturellen Schäden. Bei Schmerzschüben ist es daher besonders wichtig, ausreichend zu schlafen, sich gesund zu ernähren und regelmässig zu bewegen.
Mythos 10
Um Rückenschmerzen zu behandeln, braucht es starke Schmerzmittel, Injektionen und Operationen
Zu einer effektiven Behandlung von Rückenschmerzen gehören eine gründliche Aufklärung und eine zielführende Optimierung der körperlichen und mentalen Gesundheit. Injektionen, Schmerzmedikamente und Operationen an der Wirbelsäule bringen grosse Risiken und Nebenwirkungen mit sich. Der sichere – und effektivere – Weg zur Genesung ist Bewegungstherapie.
Apropos Bewegungstherapie, kennst du Akina schon?
Akina – Innovative Bewegungstherapie zu Hause
Während früher auf Ruhe und Schonung gesetzt wurde, ist den Ärzten von heute klar: Gesundheitsfördernde Bewegung und Physiotherapie sind entscheidend in der konservativen Behandlung von Rückenschmerzen. Die Muskeln um die Wirbelsäule werden dadurch gestärkt, Verspannungen gelöst und schmerzbedingte Schonhaltungen behoben. Zudem wird die Beweglichkeit und Funktionalität verbessert, was neben der Schmerzlinderung einen weiteren bedeutenden Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen hat.
Bewegung ist nicht nur für die Behandlung, sondern auch zur Prävention von Rückenschmerzen zentral — umso wichtiger also, dass man aktiv bleibt, auch wenn es schon passiert ist!
Und genau dabei unterstützt dich Akina. Unsere KI-basierte Trainingssoftware mit wissenschaftlich erprobten Therapieplänen hilft dir, dich von deinen Rückenschmerzen zu erholen und ihnen künftig vorzubeugen.
Unsere interaktive Software erkennt deine Bewegungen über die Kamera deines Laptops und gibt dir wertvolles Feedback in Echtzeit. Dein Physiotherapeut, bzw. deine Physiotherapeutin kann deine Fortschritte und Defizite über unsere Plattform verfolgen und dir zusätzliche Tipps geben, um dein Training noch effektiver zu gestalten. Aber das ist noch nicht alles: Du kannst nach jeder Trainingseinheit dein Schmerzempfinden angeben – diese Veränderungen in deiner Wahrnehmung werden aufgezeichnet und die Trainingsintensität kann weiter auf dich angepasst werden. Wir sind uns bewusst, dass nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche eine wichtige Rolle bei der Behandlung spielt. Deshalb wird unser Trainingsprogramm durch stressreduzierende Achtsamkeitsmeditationen und interessante Lerninhalte über körperliche und mentale Gesundheit ergänzt.